Das 1926 nach Plänen von Hans Daiber errichtete ehemalige Institutsgebäude für Physikalische Chemie und spätere Landesgesundheitsamt befindet sich in der Wiederholdstraße Stuttgart. Das Gebäude ist seit 1983 als Kulturdenkmal eingestuft. Das dreigeschossige, mit seiner Längsseite der Wiederholdstraße zugewandte, L-förmige Gebäude wird geprägt durch ein tief liegendes, mit dem Landeswappen und mit Putten geschmücktes Eingangsportal, einen umlaufenden, bis zur Unterkante der Fenster des EG reichenden Tuffsteinsockel und durch kräftige, rustizierende und – wie die übrigen Außenwände – in Putz ausgeführte Ecklisenen.
Auf der Gartenseite des Gebäudes ist ein nach Norden gerichteter Seitenflügel angefügt, in dem sich der Hörsaal des ehemaligen Instituts befindet. In diesem Hörsaal hat Gustav Röntgen unterrichtet. Weitere charakteristische Elemente des Gebäudes sind die großzügige Eingangshalle mit der Treppenanlage und die Mittelflurerschließung.
Die vorhandenen Stahlbetonrippendecken und Hohlkörperdecken wurden bei den Umbauarbeiten in den 1970er Jahren teils erheblich beschädigt. Es mussten umfangreichen Beton- und Rippensanierungen durchgeführt werden. In Teilbereichen wurden die Rippendecken aufgrund unzureichender statischer Tragfähigkeit komplett abgebrochen und neue Flachdecken eingebaut. Weiterhin erfolgte eine brandschutztechnische Ertüchtigung aller Rippen- und Hohlkörperdecken sowie des gesamten Dachgeschoss und Dachstuhl.
Die neue Nutzung umfasst eine 3-gruppige Kindertagesstätte, die im Erdgeschoss des Hauptgebäudes und im östlichen Teil des Untergeschosses einziehen wird. Der Gartenzugang der Kindertagesstätte erfolgt über einen neu geschaffenen Ausgang in den Hinterhof. IM Außenbereich stehen der Kita großzügige Spiel- und Rasenflächen zur Verfügung.
Der denkmalgeschützte Hörsaal wird als Ausstellungs- und Präsentationsraum genutzt.
In den beiden Obergeschossen und Dachgeschoß werden insgesamt 19 Mietwohnungen unterschiedlicher Größe mit 2 bis 4 Zimmern realisiert. Unter dem Hörsaal im Erdgeschoß des Seitenflügel werden zwei barrierefreie Wohnungen geschaffen.
Jahr
2020-2021
Auftraggeber
privat
Planung
Frey + Siller Architekten GmbH
Leistung
Leistungsphase 6 bis 8 – Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung
Bausumme
Ca. 6,30Mio€